Verschiedene Nutzungspläne im Reichraminger Hintergebirge führten zum Widerstand verschiedener Alpin- und Naturschutzverbände und regionaler Initiativen.
1983 schließen sich 35 Natur- und Umweltvereinigungen als „Arbeitsgemeinschaft Hintergebirge“ zusammen, um den geplanten Kraftwerksbau zu verhindern.
1989 kam es zur „Mollner Erklärung“ der O.ö. Alpin- und Naturschutzverbände, in der die Schaffung eines Nationalparks nach internationalem Vorbild im Raum Reichraminger Hintergebirge, Sengsengebirge, Haller Mauern, Warscheneckstock und Totes Gebirge gefordert wurde.
Kurz danach wurde durch zwei einstimmige Regierungsbeschlüsse der O.ö. Landesregierung und die allgemeine Zustimmung der politischen Parteien der Grundstein zur Realisierung dieses Vorhabens gelegt.
1990 nahm die Planungsstelle für den Nationalpark Kalkalpen als Außenstelle der Agrar- und Forstrechtsabteilung des Amtes der O.ö. Landesregierung in Kirchdorf a. d. Krems offiziell die Vorbereitungs- und Planungsarbeiten auf. Der „Verein Nationalpark Kalkalpen“ wurde gegründet, der sich die „Schaffung, Erhaltung und Förderung des Nationalpark Kalkalpen“ mit internationaler Anerkennung der IUCN zum Ziel machte.
Im Anschluß wurde von Landwirten und Grundbesitzern eine „Interessengemeinschaft Planungsgebiet Nationalpark Kalkalpen“ gegründet, die volle Information über die Planungsarbeiten, Abgeltung vermögensrechtlicher Nachteile und Mitspracherecht fordert.
Der erste Abgrenzungsvorschlag für die Kernzone Nationalpark umfasste eine Fläche von 10.600 ha in kaum bewirtschafteten Hochlagen und war bald Ziel der Kritik von Naturschutzorganisationen und Wissenschaftlern verschiedener Fachbereiche.
1993 wurde von der Nationalpark Planung eine Kernzone von 21.400 ha in einem Planungskonzept vorgeschlagen, unter Berücksichtigung naturräumlicher Gegebenheiten und dem Erreichen folgender Ziele:
In Zusammenarbeit mit den Interessensvertretungen Schutzgemeinschaft und Land O.ö. wurde das System des „Vertragsnaturschutzes“ entwickelt.
1996 wurde im O.ö. Landtag das O.ö. Nationalpark Gesetz einstimmig beschlossen. Mit den Verordnungen der O.ö. Landesregierung vom 21. Juli 1997 konnte der Nationalpark zunächst auf einer Gesamtfläche von 16.509 ha realisiert werden.
1997 gründeten Bund und Land O.ö. gemeinsam die Nationalpark O.ö. Kalkalpen Gesellschaft als Betreiber des Nationalparks.
Der Nationalpark Kalkalpen wurde im Lauf der letzten Jahre auf seine derzeitige Größe von 20.856 Hektar ausgedehnt.
Quelle: Auszug aus dem Unternehmenskonzept der Nationalpark O.ö. Kalkalpen Ges.m.b.H., 2000.